#692 - Agrarexperte Friedhelm Taube über die Zukunft der Landwirtschaft

Shownotes

Zu Gast im Studio: Friedhelm Taube. Er studierte Agrarwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Nach Promotion und Habilitation am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung lehrte er an der Fachhochschule Kiel. Bis Herbst 2023 war er Professor an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel an der Agrar- und ernährungswissenschaftlichen Fakultät.

Ein Gespräch über Friedhelms ursprüngliche Pläne Landwirt zu werden, seine Familie und seinen Werdegang, das europäische Landwirtschaftssystem und die Subventionen, unser Fleischkonsum, die Reduzierung von Nutztierbeständen und Fleischimporte aus Brasilien, Milchpreis, Friedhelms Mitwirken bei Tönnies und BASF, die Bauernproteste sowie die Macht und Interessen des Deutschen Bauernverbandes, gemeinsame Sache machen mit der Industrie, die Macht der Supermärkte, Klimawandel und Emissionen durch die Landwirtschaft uvm. + eure Fragen

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Kommentare (4)

Max

Was bitte ist VP?

Wolfgang Blanke

Wo bleibt der Hinweis, daß viele der Rinder aus Brasilien auf dem Boden ehemaliger Regenwälder weiden?

Anne K.

Vergebliche Liebesmühe, einen Agrarexperten der gerne auf der globalen Ebene unterwegs ist (Agrarspekulation an der Börse - na und?) in die Welt der kleinen Produzenten und Konsumenten mit ethischen Bedenken herunterholen zu wollen. Thilo Koch hat sich redlich bemüht. Dass alles nicht so einfach sei hört man von Friedhelm Taube in dem Gespräch immer wieder, aber dann macht er es sich selbst ganz einfach und geht auf das Thema der Big Five, also der Marktmacht, überhaupt nicht ein. Das sei nicht sein Spezialgebiet. Spezialgebiet müsste es ja nicht sein, aber vielleicht überhaupt ein Einschätzung zu diesem wichtigen Thema. Soll das heißen dass der Einkauf keine Rolle für die Produktion spielt? Und warum wird immer wieder an mein Käuferverhalten appeliert, wenn es der Marktleiter meines Supermarktes ist der entscheidet, was ich einkaufen kann, häufig ohne Wahlmöglichkeit. Das Angebot an Obst und Gemüse aus Übersee nimmt ständig zu, das aus Nachbarländern im gleichen Rhytmus ab. Eingekauft wird vom Markt da, wo es am billigsten ist, sprich die Löhne am niedrigsten sind. Der Verweis auf den Schiffstransport ist übrigens bei verderblichen Lebensmitteln eine fromme Lüge. Abgesehen davon dass Deutschland bekanntlich nur an der Nordsee Importhäfen hat; wenn die Ware per Schiff ankommt müssen die LKWs hunderte von Kilometern fahren, bis sie im südlichen Teil der Republik ankommen. Friedhelm Taube bezeichnet sich als Verfechter einer ökologisch-SOZIALEN Marktwirtschaft, aber ich suche in dem Gespräch vergeblich nach einer ernsthaften Einbeziehung sozialer Komponenten. Die Botschaft ist vielmehr dass wer nicht groß genug ist, es lassen soll, und internationale Arbeitsteilung gut ist (das Lieferkettengesetz haben wir ja gerade erfolgreich abgebogen). Ein Engagement bei Tönnies ist auch in Ordnung, darin sieht er einen Ausdruck von Dialogbereitschaft. Irgendwie überwiegend unbefriedigend alles das.

Hans Wurst

Gute Episode! Endlich war mal wieder jemand zu Gast, der sich traut Tilo zu widersprechen und dessen allzu simple Weltsicht zu entlarven. Mir geht das arrogante und besserwisserische Gehabe und das aktivistische Gelabere von Tilo inzwischen derartig auf den Senkel, dass ich nur noch Folgen zu Ende hören kann, in der der Gast eine dezidiert andere Meinung als Tilo hat.

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